Promotionsurkunde der Technischen Hochschule Karlsruhe, 18. 03. 1944. KIT-Archiv 21013/1069.
Die Akte zur Verleihung des Doktorgrades an den Meteorologen Emil Frank (*1913) im Jahr 1944 sticht schon mit dem Dissertationstitel heraus: Aerosol. Gerne erklären Promotionsschriften ihr Thema mit vielgliedrigen Wortungetümen, und nachgeschobene Bedingungen weisen dem Untersuchungsgegenstand eine Parzelle in der jeweiligen Fachdisziplin zu. Die auf dem Aktendeckel wie auch in der Promotionsurkunde gewählte Kurzbezeichnung des Arbeitsthemas diente der Geheimhaltung. Als Mitarbeiter des Marineobservatoriums in Greifswald beschäftigte sich Frank mit der künstlichen Auflösung eines ganz bestimmten, im Alltag und auch gerade im Krieg immer wieder hinderlichen Aerosols, nämlich Nebel. Möglichkeiten zur Beseitigung von Nebel spielten besonders in der Fliegerei eine Rolle, wenn es galt, eine Landebahn offen zu halten. Der militärische Bezug der Arbeit erweist sich mit der Aufgabenstellung durch das Observatorium der Kriegsmarine für die bis zur Konstruktion einer »großen Hauptapparatur« geführte Forschungsarbeit. Die Betreuung der Dissertation durch den als Erstgutachter wirkenden Karlsruher Physikprofessor Franz Wolf (1898–1984) ist ein Beispiel für die auch sonst belegte Einbindung der Technischen Hochschule Karlsruhe in die Kriegsforschung. kn