Kapitel 4

Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit (1914-1933)

Promotionsurkunde der Technischen Hochschule Karlsruhe, 27. 11. 1915. KIT-Archiv 21013/248.

Irene Rosenberg (1890–1986) war eine deutsche Chemikerin. Nachdem sie an der Karlsruher Lessingschule 1909 ihr Abitur bestanden hatte, studierte sie an der Technischen Hochschule Karlsruhe und der Universität Breslau. Nach ihrer Breslauer Diplomprüfung kehrte sie nach Karlsruhe zurück und begann eine Doktorarbeit bei Carl Engler Über einige Bestandteile der Edelkastanienblätter. Mit dieser Arbeit wurde Irene Rosenberg am 27. November 1915 als erste Studentin der Technischen Hochschule zum Doktor-Ingenieur (Dr.-Ing.) promoviert — die heute für Frauen übliche Bezeichnung dieses akademischen Grades als DoktorIngenieurin gab es noch nicht. Bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten war Irene Rosenberg aktiv im Deutschen Akademikerinnenbund. Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft musste sie diesen verlassen. Nach der Heirat mit dem Arzt Erich David Adler arbeitete sie als medizinisch-technische Assistentin. Er erwähnt ihre Mitarbeit 1921 in einem seiner Aufsätze. Im Jahr 1938 floh sie gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer jüngsten Tochter vor der nationalsozialistischen Verfolgung in die USA. Die beiden älteren Kinder folgten ihnen 1939. Als erste Promovierte der Technischen Hochschule Karlsruhe erfuhr Irene Rosenberg mehrere Ehrungen. 1994 wurde auf dem Campus Süd des KIT die zwischen der Engelbert-Arnold-Straße und der Engesserstraße laufende Verbindung nach ihr benannt. Seit 2002 wird in Baden-Württemberg das Irene-Rosenberg-Programm zur Förderung von Promotionen von Frauen in den Ingenieurwissenschaften ausgeschrieben. Der von der Robert Bosch GmbH gestiftete Preis für den besten Masterabschluss einer weiblichen Absolventin im Studiengang Maschinenbau ist ebenfalls nach ihr benannt. as

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