Gedenktafel für den Forschungsreaktor 2, ca. 1995, 139,0 × 139,0 × 3,0 cm, Aluminiumguss, Aufnahme: 2025. Kerntechnische Entsorgung Karlsruhe GmbH, KIT, Campus Nord, Gebäude 607, Montage am Einschluss des Reaktorkerns. Fotografie: Amadeus Bramsiepe und Jonas Zilius.
Die Tafel am Reaktorgehäuse des Forschungsreaktors 2 (FR2) nennt wesentliche Daten seines Betriebs. Der Bau dieser Anlage war eine herausragende Leistung des 1956 gegründeten Kernforschungszentrums Karlsruhe. Bis zu seiner Abschaltung Ende 1981 diente der FR 2 der Forschung und auch zur Herstellung von Radionukliden für die Nuklearmedizin, nicht aber zur Stromerzeugung. Nach der 1986 erteilten Genehmigung zur kontrollierten Stilllegung wurde 1996 mit dem Einschluss des Reaktorkerns ein Meilenstein vor dem eigentlichen Rückbau erreicht. Das Reaktorgebäude kann nun ohne die Kontrolle von Strahlendosen aufgesucht werden, und Besuchende dürfen direkt an den Reaktorblock herantreten und ihn sogar berühren. Ein vollständiger Rückbau ist vorgesehen und befindet sich in der Planungsphase. Die eigentlichen Abrissarbeiten sollen nach derzeitigem Stand in den 2030er Jahren beginnen. In der Zwischenzeit kann der Reaktor weiter als Technikdenkmal auf dem Campus Nord des KIT besichtigt werden. Als die Tafel Mitte der 1990er Jahre angebracht wurde, befand sich der inhaltliche Wandel des Zentrums in vollem Gang. Die bei ihrer Gründung der Kernforschung gewidmete Institution diversifizierte seinerzeit ihr Arbeitsgebiet mit starken Schwerpunkten bei den Themen Umwelt, physikalische Grundlagen, Energie, Materialforschung und Medizintechnik. Mit der Abkehr von der identitätsstiftenden Atomforschung entstand auch ein Bedürfnis, das Erinnern an die auf diesem Gebiet erbrachten Leistungen sicherzustellen. kn