Holzkreuz, 137,8 cm × 63,0 × 53,0 cm, Holz, Farbe, Stahlnägel. KIT-Archiv 28506/5. Fotografie: Amadeus Bramsiepe.
Kurz vor dem Festakt zur Gründung des Karlsruher Instituts für Technologie am 1. Oktober 2009 sahen Passantinnen und Passanten auf dem Karlsruher Campus aus Sperrholz gefertigte Grabkreuze für die Universität. Die Lebensdaten »*07.10.1825« und »†01.10.2009« machten klar, dass hier gegen die Fusion mit dem Forschungszentrum Karlsruhe protestiert wurde. Die Kreuze waren Ausdruck von Stimmungen, die es sowohl am Forschungszentrum wie an der Universität gab. Neben Ungewissheit, wie sich die eigenen Arbeitsbedingungen entwickeln würden, gab es Sorgen, dass einer der beiden Fusionspartner ein den anderen Teil erdrückendes Übergewicht erlangen könnte. Auch der Abschied von dem zur Identifikation tauglichen Namen einer Universität mag hier eine Rolle gespielt haben. Manchen Angehörigen der Universität und auch vielen Außenstehenden war dabei nicht klar, dass die Bezeichnung als Institut für Technologie — englisch: Institute of Technology — auf internationaler Ebene das gängigste Kennzeichen für eine technische Universität ist. In völliger Ruhe und mit anfänglicher Klarheit über die Ergebnisse findet vermutlich keine Fusion statt. Der 2006 begonnene Weg zum KIT konnte am Anfang noch nicht einmal auf den heute selbstverständlichen Zusammenschluss der beiden Partner gerichtet sein. Dieses Ziel wurde erst in angestrengten Verhandlungen mit den Trägern Bund und Land entwickelt. Schon deshalb gab es am Anfang weniger Gewissheit, als manche es sich wünschten. Ein Beleg für Zuversicht ist jedenfalls die Geschichte des Kreuzes im KIT-Archiv: Bald nach der Übernahme entwickelte sich hier an diesem Objekt die Idee einer historischen Ausstellung zum Jubiläum des KIT. kn