Kapitel 2

Die Polytechnische Schule (1825-1885)

Kneipbild mit Schattenriss des Arthur von Eck und Widmung an Franz Schaedel, 1844, ca. 8,6 × 10,2 x 1,0 cm, Tusche, hinter Glas in Holzrahmen. KIT-Archiv 28005/36.

Der Schattenriss eines Schülers der Polytechnischen Schule Karlsruhe, auf Mütze und Hemd die Farben der Karlsruher Studentenverbindung Vitruvia. Darunter handschriftlich: »A. Eck seinem Schaedel, Carlsruhe 1844«, sowie ein Monogramm aus den Buchstaben FCVV für den lateinischen Leitspruch Floreat, Crescat, Vivat Vitruvia (Es blühe, wachse, lebe Vitruvia). Diese als Kneip- oder Couleurbild bezeichnete Darstellungsform diente vor Einführung der Fotografie zur Erinnerung an Personen, die einer Studentenverbindung angehörten. Die Bilder wurden zwischen Studierenden getauscht und nach dem Studienabschluss aufbewahrt. Ebenso hängte man die Darstellungen in den Verbindungshäusern in oft langen Reihen auf. Diese Bräuche sind eine weithin gängige Praxis des studentischen Verbindungswesens. Für die Polytechnische Schule Karlsruhe belegen Kneipbilder, dass sich die Studierenden an den Gepflogenheiten der Universitäten orientierten, lange bevor das Polytechnikum eine technische Hochschule wurde. Die ersten Karlsruher Studentenverbindungen wurden ab Mitte der 1830er Jahre gegründet, als der Hochschulcharakter der Anstalt von der badischen Regierung noch verneint wurde. Das Selbstverständnis der Studierenden lief damit dem Entwicklungsstand der Lehranstalt voraus. kn

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