Kapitel 1

Anfänge

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Gründungsurkunde der Polytechnischen Schule Karlsruhe

Urkunde Großherzog Ludwigs I. von Baden, 07.10.1825, 34,5 × 23,5 cm, Papier. Generallandesarchiv Karlsruhe 235/4106. Seite 1 (Blatt 1r).

Am 7. Oktober 1825 unterzeichnete der badische Großherzog Ludwig I. die Gründungsurkunde der Polytechnischen Schule Karlsruhe und ließ damit die Geschichte des KIT beginnen. Bereits äußerlich erfuhr der Vorgang mit dieser Urkunde eine beträchtliche Würdigung. Im 1806 untergegangenen Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation hatte es bei Universitätsgründungen durch den Landesherrn der Zustimmung des Kaisers bedurft. Nach dem Wegfall des Kaisertums bot die Karlsruher Gründung Gelegenheit für den Großherzog, als souveräner Herrscher aufzutreten, der für sein Handeln keiner höheren Zustimmung bedurfte. Im Urkundentext stellt sich Ludwig I. als ein Regent dar, der umfassend für das Wohl seines Landes sorgt. Die Polytechnische Schule wird vor dem Hintergrund des übrigen Bildungswesens als eine Anstalt definiert, die neben den Universitäten besteht und in der auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse für die Praxis gelernt wird. Als Anwendungsbereiche unterschieden sind die Privatwirtschaft und der öffentliche Dienst. Denn neben Führungspersonal für Fabriken und Betriebe wünschte man eine hochqualifizierte technische Beamtenschaft. Die Neugründung war damit ein Impuls zur Entwicklung des Großherzogtums Baden. Erster Direktor der Polytechnischen Schule wurde der Freiburger Theologe und Physiker Gustav Friedrich Wucherer. kn

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