Kapitel 1

Anfänge

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Portrait von Gustav Friedrich Wucherer

Ausschnitt aus einem Gruppenporträt der Freiburger Professoren, Lithografie von P. Wagner/Karlsruhe, 8,0 × 9,5 cm. Universitätsarchiv Freiburg D13/577.

Das einzige Porträt unter den 100 Objekten zur Geschichte des KIT ist das von Gustav Friedrich Wucherer (1780–1843). Als Direktor oblag es ihm, die im Oktober 1825 beurkundete Gründung der Polytechnischen Schule Karlsruhe zu vollziehen. Dafür hatte sich der evangelische Geistliche durch seine Lehrtätigkeit an der Universität Freiburg empfohlen. Neben seiner städtischen Pfarrstelle wirkte er dort als Professor der Physik. Zudem hatte er in Freiburg von 1818 bis 1822 aus eigener Initiative ein polytechnisches Institut betrieben, das eine Vorform der Karlsruher Gründung war. Der Versuch in Freiburg sollte vor allem für das Gewerbe ausbilden und war ein Schritt, den polytechnischen Fächerkanon zu gestalten. Die in Freiburg betonte Rolle der Mathematik und speziell der Darstellenden Geometrie findet sich im Lehrplan in der Karlsruher Gründung wieder. Wucherer leitete die Polytechnische Schule Karlsruhe bis 1834. Seine Ablösung als Direktor steht im Zusammenhang mit der 1832 neu eingeführten Schulverfassung, die unter anderem eine Selbstverwaltung durch Gremien der Lehrenden brachte. Wie dies war auch die Einführung einer jährlichen Direktorenwahl aus dem Lehrkörper eine erste Annäherung an die Organisationsform von Universitäten. Unter dem Eindruck dieser Umgestaltung entschied sich Wucherer für die Rückkehr auf seine Freiburger Professur. kn

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