Kapitel 1

Anfänge

006

Wegweiser zur Reaktorstation

Aufbau eines Wegweisers zur Reaktor-Station Karlsruhe, 13.04.1957, Fotografie unbekannter Urheberschaft. KIT-Archiv 28028/11813.

Das Foto von der Errichtung eines Wegweisers zur Reaktorstation Karlsruhe am 13. April 1957 ist den Beschäftigten am Campus Nord des KIT gut bekannt, da es schon häufiger als Sinnbild für den Beginn des Kernforschungszentrums wiedergegeben wurde. Es zeigt das Aufstellen eines Hinweisschildes an der Kreuzung der Landesstraße 559 mit der alten Bundesstraße 36 quasi auf freiem Feld. Damals begann das kleine Fischerdorf Leopoldshafen noch einen Kilometer weiter westlich am Rhein. Inzwischen befindet sich die abgebildete Kreuzung recht zentral in der gewachsenen Ortschaft Eggenstein-Leopoldshafen, und die B 36 wurde 1979 als Ortsumgehung ein ganzes Stück weiter nach Osten verlegt. Der eigentliche Gründungsakt erfolgte am 19. Juli 1956 mit der Unterschrift von Franz Josef Strauß, damals Bundesminister für Atomfragen, in der Gründungsurkunde der Kernreaktor Bau- und Betriebsgesellschaft mbH. Diese gemeinschaftlich von Wirtschaftsunternehmen, vom Bund und vom Land Baden-Württemberg getragene Forschungseinrichtung hatte als Aufgaben: »[d]ie Gewinnung, Sammlung und Auswertung wissenschaftlicher und technischer Erkenntnisse und Erfahrungen beim Bau und Betrieb einer Reaktorstation für die friedliche Entwicklung und Nutzbarmachung der Kernenergie im Interesse der Allgemeinheit […] und Förderung der praktischen Ausbildung wissenschaftlichen und technischen Nachwuchses.« Als Standort der Reaktorstation wurde der Hardtwald in der Gemarkung Leopoldshafen im Landkreis Karlsruhe ausgewählt. Der ursprünglich vorgesehene Bauplatz bei Karlsruhe lag nahe am Rhein, so dass hier ein zu großes Hochwasserrisiko bestand. as

© 2025 KIT | Alle Rechte vorbehalten Impressum Datenschutz